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Trotz der gegenwärtigen Niedrigzinsen stellt sich die Frage: Ist das Sparbuch immer noch relevant? Das Sparbuch verkörpert für viele von uns traditionelles Sparen in seiner einfachsten Form.

Es erinnert an die Kindheit, als wir zur Bank gingen, um Geld einzuzahlen oder abzuheben.

Das Gefühl, ein physisches Sparbuch zu besitzen, das als offizieller Nachweis für unsere Ersparnisse dient, ist unvergesslich. Hinzu kommt die nostalgische Belohnung in Form des treuen Begleiters, des Knax-Hefts.

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Ein Teil der Faszination für das Sparbuch liegt sicherlich darin begründet, dass diese Form der Geldanlage seit ihrer Einführung vor etwa 200 Jahren relativ unverändert geblieben ist.

Geld wird auf ein Konto eingezahlt, und in einem physischen Sparbuch wird genau festgehalten, wie viel eingezahlt und wie viel insgesamt verfügbar ist. Jede Abhebung wird ebenfalls akribisch dokumentiert.

Diese Einfachheit und Transparenz machen das Sparbuch für jedermann verständlich.

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Doch wie steht es heute um diese Anlageform? Ist sie noch zeitgemäß? Und welche Alternativen stehen zur Verfügung?

Zinsgewinn, Zinsrate, Inflation

Vor der Entscheidung, Geld vom Girokonto abzuheben und anzulegen, müssen einige grundlegende Fragen beantwortet werden.

Möchte man schnellen Zugriff auf das Geld haben? Ist man an einer profitablen Anlage interessiert oder bevorzugt man Sicherheit? Es kann schwierig sein, sich in der Vielfalt der Anlagemöglichkeiten zurechtzufinden.

Ein entscheidendes Kriterium ist die Verzinsung des investierten Geldes und damit verbunden die Inflation. Was bedeutet das konkret?

Angenommen, man wählt das traditionelle Sparbuch. Die aktuellen Zinssätze liegen zwischen 0,01% und 0,1% pro Jahr.

Das bedeutet, bei einer Einlage von 10.000 Euro für ein Jahr ergibt sich eine Zinsauszahlung zwischen 1 und 10 Euro.

Im schlimmsten Fall reicht das nicht einmal für ein Eis, im besten Fall vielleicht für einen kleinen Einkauf.

Jedoch wird oft ein entscheidender Faktor übersehen: die Inflation.

Die Inflation beschreibt die Geldentwertung oder die Steigerung der Preise für Waren und Dienstleistungen. Die durchschnittliche jährliche Inflationsrate beträgt etwa 2%.

Wenn man also 5.000 Euro auf dem Sparbuch anlegt, mit einer Verzinsung von 0,01 Prozent, und dies mit einer Inflationsrate von 2 Prozent vergleicht, zeigt sich über einen Anlagezeitraum von 5 Jahren folgendes Bild:

  • Anlagezeitraum: 5 Jahre
  • Anlagesumme: 5.000 €
  • Verzinsung: 0,01%
  • Geldentwertung: 2%
  • Effektivzins: 1,99%
  • Auszahlungswert inkl: 4.521,91 €

→ SIEHE AUCH: Was ist Risikotoleranz und warum ist sie wichtig?

Fast 500 Euro Verlust in diesem Beispiel verdeutlichen die Folgen einer niedrigen Verzinsung und eines geringen Zinssatzes für das Sparen.

Interessanterweise lag die Verzinsung vor der Finanzkrise 2008 im Durchschnitt bei 2,5% pro Jahr.

Über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren hat sie sich jedoch auf 0,2% reduziert.

Trotzdem bleibt das Sparbuch eine der bevorzugten Anlageoptionen unter deutschen Sparern.

Warum? Viele informieren sich einfach nicht und glauben, mit dem Sparbuch eine sichere Anlage getätigt zu haben.

Dass das Geld im Hintergrund jedoch an Wert verliert, wird oft übersehen.

Allein im Jahr 2019 haben deutsche Sparer fast 40 Milliarden Euro an Sparvermögen eingebüßt.

Wo finde ich die höchsten Zinsen für mein Sparkonto?

Die Gebühren für ein Sparkonto können stark variieren, von kostenlos bis zu 50,00 Euro für die Kontoeröffnung.

Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle: Benötigt man den Service einer Filialbank? Bevorzugt man eine Sparkasse? Oder entscheidet man sich für eine reine Online-Bank?

Wer sich gründlich informiert, kann viel Geld sparen und hat so zusätzliches Sparpotenzial.

Was geschieht im Falle einer Beendigung?

Manchmal erkennt man, dass eine Anlageform nicht mehr zu den aktuellen Lebensumständen passt.

Vielleicht möchte man risikoreicher investieren oder nach profitableren Möglichkeiten suchen.

Die Kündigung eines Sparbuchs gestaltet sich unkompliziert.

ECB plans to redesign euro bills, decision expected in 2024 | The Seattle Times

Wie sicher ist das Geld auf dem Sparkonto?

Die Sicherheit des Geldes auf dem Sparbuch ist einer der Vorteile dieser Anlageform.

Es ist ziemlich sicher, vorausgesetzt das Geldinstitut ist im Europäischen Raum ansässig.

Dadurch ist gewährleistet, dass der Europäische Einlagensicherungsfonds im Falle einer Insolvenz der Bank einspringt.

Die Einlagen pro Kunde sind bis zu 100.000 Euro versichert, sodass bei einer Pleite der Bank ein Totalverlust vermieden wird.

Bietet das Sparbuch eine sicherere Anlage als Aktien?

Viele Menschen betrachten das Sparbuch als sichere Anlage, während Aktien als riskant angesehen werden.

Es ist jedoch wichtig zu verstehen, was Risiko in diesem Kontext bedeutet und die Unterschiede zu erkennen.

Risiko in der Geldanlage bezieht sich oft auf die Volatilität, d.h. die Schwankungsbreite der Aktienkurse. Im Gegensatz dazu bieten feste Zinsen beim Sparbuch eine vorhersehbare Rendite.

Aktienkurse können unvorhersehbar schwanken, während Sparbücher eine konstante Rendite bieten.

Die Volatilität von Aktien ist jedoch kein Problem, wenn das Portfolio diversifiziert ist und man langfristig investiert.

Vor- und Nachteile des Sparkontos

Für Kinder können Sparbücher eine hervorragende Gelegenheit bieten, frühzeitig ein Bewusstsein für das Sparen zu schaffen.

Die Zinsen, die bereits im Kindesalter anfallen, dienen als Anreiz, und die Einlagen sind abgesichert.

Im Erwachsenenalter ist es jedoch ratsam, sich von Sparbüchern zu lösen.

Wenn unerwartete Ausgaben auftreten und eine größere Summe benötigt wird, ist man oft gezwungen, das Sparbuch aufzulösen, da die maximal abhebbare Summe begrenzt ist. Dies kann zu Einschränkungen führen.

→ SIEHE AUCH: Wie man mit dem Investieren beginnt